Die Ziegelei wird geschlossen, aber neue Produkte bringen neuen Aufschwung
So ging das Ziegelwerk in der Erbfolge auf die Tochter Gisela, heute Frau Gisela Schomerus, über. Sie hatte gerade ihre Ausbildung als Krankengymnastin beendet und übernahm nun - mit 24 Jahren im gleichen Alter wie früher ihre Mutter - die ganzen Aufgaben. Ab 1970 wurde sie bei der Bewältigung der Arbeit von ihrem Ehemann, dem Architekten Dipl.-Ing. Christoph Schomerus unterstützt.
Nach vier Jahren emsigen Bemühens standen sie davor, eine schwere Entscheidung zu treffen: In Schwieringhausen schwanden die verziegelbaren Rohstoffreserven nachhaltig. Weitere Investitionen standen an, und die Ölkrise trieb die Energiekosten in die Höhe. Sollte man sich weiter dem Konkurrenzkampf größerer Firmengruppen stellen oder die Produktion aufgeben? Nach gründlicher Überprüfung aller Daten wurde schweren Herzens beschlossen, die Ziegelei als letztes Dortmunder Ziegelwerk stillzulegen.
In den folgenden Jahren lief die bestehende Betriebseinrichtung Styropor®-Verarbeitung weiter. Das Material ging an andere Ziegeleien, die weiter POROTON-Steine herstellen. Im Laufe der Jahre kamen neue Anwendungen der Bauchemie und ein neuer Kundenstamm hinzu.
In einer neuen Abteilung wurde u.a. der Tennisplatzbau covASco® entwickelt und nach der Patentierung europaweit vertrieben. Viele Plätze in Hallen und außen verwendeten gern diesen sportphysiologisch hervorragenden Belag, der einem herkömmlichen Ascheplatz gleichkommt. Der Belag gelangte sogar zur Davis-Cup-Reife. Auf eigenem Gelände wurde bis 2006 eine Tennishalle betrieben. Denn die Eheleute Schomerus waren begeisterte Tennisspieler, und ihre beiden Söhne Kai und Hilko verbrachten viele Stunden rund um Tennisplätze und auf ihnen.
Zur gleichen Zeit ging es immer darum, das Betriebsgelände zu ordnen und neu zu gestalten. Nach Abbau der Ziegelei-Anlagen wurden viele Gebäude beseitigt, die große Tongrube war umweltverträglich zu verfüllen, und allerhand Werkswohnungen mussten in andere Hände gegeben werden. Da die Zeit einer Gesamtgestaltung des Geländes nicht reif war, wurden einzelne Bereiche vermietet und verpachtet. Auf der verfüllten Tongrube brachte die RAG zwanzig Jahre lang Feinkohle für das Programm der nationalen Energiereserve unter.
Christoph Schomerus verstarb im Jahr 1992 nach schwerer Erkrankung. Seine Frau wurde nun partiell von ihren Söhnen unterstützt, die allerdings noch auf dem Wege zu Schul- und Ausbildungsabschlüssen waren.