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Achenbachhafen und Ziegeleigelände um 1960


Ohne den Mut der Gebrüder Schulze gäbe es die Firma nicht

Als in Dortmund schon die Schlote rauchten, als die Stadt schon führend war in der Stahl- und Eisenindustrie, im Bergbau und in der Bierbrauerei, veränderten sich die Verhältnisse auch im Norden Dortmunds. Unter anderem entstanden in Mengede und in Lünen-Brambauer Zechen mit Ihren Industriebauten und Wohnsiedlungen, und zwischen beiden Orten querte der Dortmund-Ems-Kanal das Gebiet. Während des Kanalbaus wurden auch die Dortmunder Architekten Dietrich und Karl Schulze auf mächtigen Lagerstätten von verziegelbarem Ton in Mengede-Schwieringhausen aufmerksam. Die Architekten kannten den großen Bedarf an Baustoffen und entschlossen sich, die D & K Schulze Dampfziegelei zu gründen. Es war ein schneller aber ausgereifter Entschluss, begünstigt durch die Zusagen der Brambauer Zeche Minister Achenbach, nur noch Ziegel des neuen Ziegelwerkes zu verwenden und dem Werk Kohle zu liefern, und begünstigt durch die Aussicht, auf dem Kanal die Erzeugnisse preiswert auch an entferntere Orte zu transportieren, aber auch in der Nähe Abnehmer zu finden. Mit viel Geld wurden ca. 13 ha Land in der Nahe des Kanals erstanden. In den Jahren 1903 und 1905 wurden zwei für damalige Zeiten gewaltige Ringöfen gebaut. Dampfmaschinen und Elektro-Generatoren ermöglichten die Ziegelproduktion. Zuwandernde Mitarbeiter aus dem Lipperland und aus Schlesien fanden Arbeit in einem Ziegelwerk, das schon nach kurzer Zeit unter Einsatz der neuesten Anwendungstechniken das ganze Jahr hindurch betrieben werden konnte.

Zeitgleich führten die Brüder Schulze in Dortmund-Mitte ihr Architektenbüro D & K Schulze weiter. Sie errichteten vor dem ersten Weltkrieg wohnliche Gartenstadtsiedlungen in Brambauer, Dortmund-Mitte und - Schüren, Lünen, Marl, Selm und im rheinischen Troisdorf, in denen sie bis zu 47 Häusertypen entlang gewundener Straßen und Plätze schufen, umgeben von viel Grün. Dazu kamen Industrie- und Verwaltungsbauten, in denen viele Menschen ihren Arbeitsplatz ausfüllen konnten. Eine stattliche Anzahl von einzelnen Villen, Wohn- und Geschäftshäusern, viele davon in Dortmund, rundeten das Wirken des Architektenbüros ab.

Im ersten Weltkrieg  (1914 - 1918 ) wurden viele Mitarbeiter des Ziegelwerkes als Soldaten eingezogen, der Betrieb ruhte, und die geplanten Werkswohnungen konnten nicht gebaut werden.

Die Gründer setzen Ihr Wirken fort

So durchlebten die Firmengründer und die Familien der Mitarbeiter die Kriegszeit mit schweren Gedanken und großen Sorgen. Als Architekten waren die Brüder weiter tätig. Es entstanden zum Beispiel Gebäude für das grosse Schulzentrum an der Brüggmannstrasse in Dortmund-Mitte, Schule und Saalbau in Mengede und das Verwaltungsgebäude der Dortmunder Bergbau und Hütten- AG an der Rheinischen Strasse.

Als der Krieg vorbei war, kam nach und nach ein neuer Aufschwung für das Ziegelwerk. Wichtige Absatzgebiete lagen jetzt in Norddeutschland und in den Niederlanden. In einer alten Chronik heißt es: „Die Produktion war mehr als umfangreich geworden, denn ohne große Umstellung konnten Hohlziegel, Biberschwänze in verschiedenen Größen, Doppelfalzziegel, Strang-, Kleeblatt- und Stiefelfirsten, Gratziegel, Kehlziegel, Doppelkrampen, Walmkappen und Dachgaupen in rot, schwarz und braun hergestellt werden". Ein Heim für Ledige und eine Werkswohnung nach der anderen entstanden in Schwieringhausen.

Aber auch im ganzen Ruhrgebiet setzte das emsige Wirken des Architektenbüros wieder Akzente. Es entstanden weitere Gartenstädte, mehrere davon in Dortmund, und viele andere Bauten, darunter auch Schulen und ein Altenheim, Sporthallen, Bürogebäude, Wohn und Geschäftshäuser.

Bemerkenswert: Gute Bausubstanz und ein anschauliches Erscheinungsbild bieten auch heute noch die Häuser z.B. in Brambauer, die vor über 90 Jahren von den Brüdern Schulze erbaut wurden. 

Die nächste Generation